
Wunschpflanzen
Dost
Echter Dost (Origanum vulgare), auch wilder Majoran genannt, ist eine wertvolle Heil- und Gewürzpflanze. Seine ätherischen Öle wirken entzündungshemmend, antibakteriell und verdauungsfördernd. In der Naturheilkunde wird Dost traditionell bei Erkältungen, Magen-Darm-Beschwerden und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. Zudem zieht er mit seinem intensiven Duft zahlreiche Insekten wie Bienen und Schmetterlinge an, was ihn ökologisch besonders wertvoll macht. Als robustes, pflegeleichtes Kraut eignet er sich ideal für naturnahe Gärten und trägt zur Artenvielfalt bei. Auch in der Küche überzeugt echter Dost mit seinem würzigen Aroma.

Anbau von echtem Dost (Origanum vulgare):
- Standort:
Echter Dost liebt sonnige, warme und trockene Plätze mit durchlässigem, eher magerem Boden. Staunässe sollte vermieden werden, da sie die Wurzeln schädigen kann. Er gedeiht besonders gut in Kräuterspiralen, Steingärten oder auf trockenen Böschungen. - Vermehrung:
Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat, Teilung oder Stecklinge:
– Aussaat: Ab März auf der Fensterbank oder ab Mai direkt ins Beet. Die Samen sind Lichtkeimer – also nicht mit Erde bedecken.
– Teilung: Im Frühjahr oder Herbst kann ein älterer Wurzelstock geteilt werden.
– Stecklinge: Im Frühsommer junge Triebe schneiden und in feuchter Erde bewurzeln lassen.
Mit wenig Pflege wächst Dost zuverlässig und mehrjährig.
Meerrettich
Meerrettich (Armoracia rusticana) ist eine robuste, mehrjährige Pflanze, die sowohl als Gewürz- als auch als Heilpflanze geschätzt wird. Hier ist eine Übersicht über Anbau, Heilwirkung und Verwendung in der Küche:
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Anbau von Meerrettich
Standort:
- Sonnig bis halbschattig
- Tiefgründiger, humoser, lockerer Boden, gut durchlässig und feucht, aber nicht nass
- Nicht zu sandig oder zu lehmig
Aussaat / Pflanzung:
- Vermehrung erfolgt nicht über Samen, sondern über Wurzelschößlinge („Fechser“ genannt)
- Pflanzzeit: Frühjahr (März bis April)
- Pflanztiefe: etwa 5–10 cm tief, schräg in den Boden legen
- Pflanzabstand: ca. 40–60 cm zwischen den Reihen, 30 cm in der Reihe
Pflege:
- Regelmäßiges Unkrautjäten
- Gleichmäßig feucht halten, aber Staunässe vermeiden
- Im Sommer kann eine Leichtdüngung mit Kompost oder organischem Dünger helfen
- Manche Gärtner „ziehen“ die Wurzel (durch Freilegen und Entfernen von Seitenwurzeln), um eine gerade, dicke Hauptwurzel zu fördern
Ernte:
- Spätherbst (Oktober bis November) oder nach dem ersten Frost
- Wurzeln mit der Grabegabel vorsichtig ausheben
- Die besten Aromen sind im ersten Jahr – danach wird die Wurzel holzig
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Heilwirkung von Meerrettich
Meerrettich ist eine altbewährte Heilpflanze mit antibiotischer Wirkung.
Wirkstoffe:
- Senfölglycoside (Glucosinolate), insbesondere Sinigrin und Gluconasturtiin
- Ätherische Öle, Enzyme, Vitamin C
Wirkungen:
- Antibakteriell und antiviral
- Immunstimulierend
- Schleimlösend
- Durchblutungsfördernd
- Mild harntreibend
Anwendung:
- Bei Erkältungen, Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündungen
- Auch äußerlich als Meerrettichumschläge bei rheumatischen Beschwerden oder Muskelschmerzen (Achtung: hautreizend!)
Hinweis: Frisch geriebener Meerrettich kann sehr scharf sein und sollte nicht in großen Mengen eingenommen werden. Bei Magenproblemen oder Reizungen lieber vorsichtig dosieren.
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Verwendung in der Küche
Geschmack: scharf, aromatisch, ähnlich wie Senf – verliert beim Kochen an Schärfe
Verwendungsmöglichkeiten:
- Frisch gerieben zu:
- Tafelspitz, Räucherlachs, Sauerbraten
- Fisch- und Fleischgerichten
- Saucen und Dips (z. B. Sahne-Meerrettich, Apfel-Meerrettich)
- Eingelegte Rote Bete oder Meerrettichgurken
- Suppen und Eintöpfe (z. B. Meerrettichsuppe)
- In Senf- oder Käsezubereitungen
Tipp: Immer frisch reiben und erst kurz vor dem Servieren untermischen – sonst verfliegt das Aroma.
Möchtest du ein konkretes Rezept mit Meerrettich oder Tipps zur Haltbarmachung (z. B. Einlegen oder Einfrieren)?